SPD Kreisverband Dingolfing-Landau

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Bezirkskonferenz sozialdemokratischer Frauen wählten ihre Vorstandschaft

Veröffentlicht am 24.03.2013 in Presse

Armutsfallen für Frauen verhindern

Zur Vorsitzenden der SPD-Frauen wurde mit 96 Prozent die Passauerin Katja Reitmaier gewählt. Ihr
zur Seite stehen als Stellvertreterinnen Inge Slowik (Deggendorf), Bettina Blöhm (Freyung) und die
Bundestagskandidatin Rita Hagl- Kehl (Freyung).

Unter anderem wurden auch Maria Manske Betriebsrätin aus Frontenhausen und Vorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Dingolfing – Landau und Rottal Inn sowie Renate
Knorra aus Reisbach als Beisitzerinnen in diese Bezirksvorstandschaft gewählt.

Katja Reitmaier erläuterte in ihrer Vorstellungsrede, dass der Einsatz der AsF im 21. Jahrhundert immer
noch gefordert sei. „Denn von Gleichberechtigung kann noch keine Rede sein. Ungleiche Bezahlung und
ungleiche Chancen herrschen auf dem Arbeitsmarkt für Frauen vor. Und in Bayern sind Frauen noch stärker
benachteiligt,“ so Katja Reitmaier. „Die Lohndifferenz bei den Einkommen der Frauen und Männern beträgt
bei uns 26%, im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt, der bei 22% liegt.“ Auch die Sexismus-Debatte unter
dem Stichwort „Aufschrei“ habe gezeigt wie wichtig die Diskussion um Ungleichbehandlung und
Alltagssexismus sei. Denn vielen sei diese Diskriminierung nicht bewusst. Aber auch in der SPD sei
Gleichberechtigung noch nicht erreicht, mahnte Manske. Die AsF fordere daher beispielsweise gleichen
Lohn für gleiche Arbeit, den Missbrauch bei Minijobs einzudämmen, flächendeckenden gesetzlichen
Mindestlohn, eine Quote für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten, Ehegattensplitting reformieren,
Verbesserungen im Ausbau der Kinderbetreuung hinsichtlich Menge und Qualität sowie die Abschaffung
des Betreuungsgeldes. Zur Durchsetzung dieser Forderungen ist es wichtig dass die Frauen von ihr
Stimmrecht bei den Wahlen wahrnehmen, so Maria Manske. Anschließend hielt Rita Hagl-Kehl ihr
Hauptreferat „Armutsfallen für Frauen“. „Die SPD kämpft seit 150 Jahren für Gleichberechtigung. Seit dem
wurde zwar viel erreicht, aber es herrschen heute trotzdem noch große Benachteiligungen.“ Minijobs sind für
viele Frauen die einzige Einnahmequelle obwohl sie zur Ergänzung gedacht waren um Schwarzarbeit zu
verhindern. 63 Prozent der 7,1 Mio. Minijobs in Deutschland werden von Frauen ausgeführt. 90 Prozent
davon haben eine geringere Entlohnung als Festangestellte. „Ein großes Problem ist auch, dass viele
klassische Frauenberufe wie z.B. Friseurin, Verkäuferin oder Arzthelferin meist nur noch als Minijobs
angeboten werden“, so Rita Hagl-Kehl. Schlechte Bezahlungen in Minishops führen auch zu
Minirenten. „Im Durchschnitt beträgt die Rente der niederbayerischen Frauen heute 440 Euro.“ Stark
benachteiligt sind Frauen bei Erwerbsunterbrechungen, Teilzeitarbeit, Ehegattensplitting und schlechte
Bezahlung. „Weniger Einkommen und weniger Rente, bedeutet auch weniger Konsum. Das schadet auch
der Wirtschaft. Durch die geringen Löhne fehlen aber auch Beiträge in den Sozialsicherungssystemen. Im
Umkehrschluss profitiert die gesamte Gesellschaft von einer besseren Bezahlung für Frauen, so Rita Hagl-
Kehl. die Stellvertreterin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. In der anschließenden
Diskussion äußerte Maria Manske, „um die Armutsfallen von Frauen zu verhindern, ist die Wertschätzung
von Arbeit eine Grundvoraussetzung. Jede Frau sollte von ihrer Hände Arbeit ausreichend leben können.

Bernd Vilsmeier

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