SPD Kreisverband Dingolfing-Landau

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Bildung: Marion Winter aus Arnstorf vertritt Bayern in Berlin

Veröffentlicht am 25.04.2012 in Arbeitsgemeinschaften

Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in Bayern, Marion Winter, wurde bei der Bundeskonferenz von Vertreterinnen und Vertretern aus ganz Deutschland mit deutlicher Mehrheit in den Bundesvorstand der AfB gewählt.

Dies verdient eine besondere Wertschätzung, bedenkt man, dass Bayern noch vor kurzem zu den zwei Bundesländern zählte, in denen überhaupt keine AfB existierte. Als eine der Initiatoren der AfB-Niederbayern war es von Anfang an Winters Anliegen, die Arbeitsgemeinschaft auf Bayern-Ebene zu gründen. Bereits zwei Jahre später wurde ihre Vision Wirklichkeit. Seit der Gründung im Jahr 2011 nahm Winter als Vorsitzende der AfB Bayern auch an den Sitzungen der AfB-Bundesausschusses teil. Dort hat sie in den letzten Monaten an der Diskussionsvorlage „Inklusion“ entscheidend mitgewirkt, welche von der AfB-Bundeskonferenz beraten und beschlossen wurde.

"Die Vorlage behandelt die Thematik „Inklusion als Menschenrecht“ gegen soziale Ausgrenzung. Seit 2009 gilt die UN-Behindertenrechtskonvention welche bestimmt, dass jegliche Diskriminierung aufgrund einer Behinderung ausgeschlossen werden muss. Dies bedeutet: Wir „müssen“ die gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen, um allen Menschen die gleichen Chancen für die Teilhabe zu ermöglichen. Geführt werden muss ergo eine Diskussion um das „Wie“, nicht um das „Ob“.

Nach ihrer Wahl in den Bundesvorstand erklärt Winter, welche Anliegen ihr besonders am Herzen liegen:
"Die mangelhafte Chancengleichheit des deutschen Bildungssystems führt dazu, dass die Bildungschancen wie in kaum einem anderen entwickelten Land von der sozialen Herkunft abhängig sind. Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung, Vernor Muñoz, hat für Deutschland hier dringend Handlungsbedarf angemahnt. Kein stolzes Ergebnis - die Bundesrepublik liegt bei den Bildungsausgaben weit unter dem OECD-Schnitt anderer Industrienationen und belegt den beschämenden Platz 30 unter insgesamt 36.

Dabei muss Bildung so gestaltet werden, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft – uneingeschränkten Zugang haben. Dies gilt für den frühkindlichen Bildungsbereich über die Schulen bis hin zum Hochschul- und Weiterbildungsbereich. Nur eine erfolgreiche Schullaufbahn gewährleistet eine aktive Teilnahme am späteren Arbeitsleben. Im Zuge des sich abzeichnenden Fachkräftemangels können wir es uns auch volkswirtschaftlich nicht mehr leisten, Potenzial von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen brach liegen zu lassen und nicht zu fördern.

Desweiteren ist Bildung ein Menschenrecht, sie muss jedem gleichermaßen zur Verfügung gestellt werden. Ein inklusives Bildungssystem vereint so zwei Menschenrechte unter einem Dach – Bildung und Inklusion. Die damit einhergehenden Veränderungen sind tiefgreifend, aber auch eine große Chance für das Bildungssystem und eine Chance für Kinder und Jugendliche, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen.

Während die Welt sich weiterentwickelt, will man in der Bildung aber an althergebrachtem festhalten, bestenfalls ein wenig herumexperimentieren. Informationen in der Öffentlichkeit über schon lange erfolgreich umgesetzte Konzepte fehlen. Dabei berichten Eltern von Kindern an inklusiven Schulen von äußerst positiven Erfahrungen auf beiden Seiten. Am Ende profitieren alle Kinder von mehr individueller Förderung und mehr sozialer Vielfalt. Mit inklusiven Schulen schaffen wir ein Bildungssystem, in dem wirklich keiner mehr verloren geht.

Erfahrungsgemäß interessieren sich die Menschen nicht für Dinge, solange sie nicht akut persönlich betroffen sind. Dies gilt auch für die Inklusion. Doch – letzten Endes können wir gerade in diesem Bereich von heute auf morgen zum betroffenen Personenkreis zählen. Bildung und Inklusion geht uns alle an."

Foto: Marion Winter mit dem neu gewählten AfB Bundesvorstand Peter Befeldt und einem Teil der Bayerischen Delegation (von links Markus Kubatschka, Marion Winter, Lore Körber-Becker, Peter Befeldt, Herbert Lohmeyer, Michael Schönlein)

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Bernd Vilsmeier

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